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Bericht:
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Mit 29 Teilnehmenden reisten wir mit der S7, Abfahrt 9.51h bis Hardbrücke, wo wir nach kurzer Zeit mit dem Bus Nr. 72 den Friedhof Sihlfeld erreichten. Frau Dr. Billeter und eine 2. Führungsperson erklärten uns nach der Begrüssung um 9.30h , dass wir den ältesten Teil (Teil A) besuchen werden. Der Friedhof ist nach französischer Gartenarchitektur gestaltet, errichtet ca. 300 Jahre nachdem Zwingli vorgeschlagen hatte, die Toten ausserhalb der Stadtmauer zu begraben. Bis dto. war dies undenkbar. Nach Informationen zum Kubusgedenkstein des ersten Weltkrieges, standen wir bald vor der Grabstätte von Gottfried Keller. Im Gedenkspruch verdankt der Dichter seiner Mutter und Schwester ihre stille Geduld und finanzielle Unterstützung die soweit ging, dass selbst ihr Haus, als Altersrente für die Mutter gedacht, zu Gunsten des Sohnes verkauft wurde. Seine Schwester verzichtete gar auf eine eigene Familie und besorgte dem Bruder lebenslänglich den Haushalt! Beim Grab des deutschen Arbeiterführers und Gründers der SPD August Bebel, (1843-1910) beeindruckte vor allem die Geschichte des Begräbnisses. Das Netzwerk der Arbeiter war hervorragend, die ganze Welt wurde über seinen Tod informiert. Demzufolge gab es einen Grossaufmarsch. Der Leichenzug reichte von der Rämistrasse bis zum Friedhof, für ausländische Delegationen wurden tickets ausgegeben, die Organisation des Anlasses war beispielhaft und einmalig.
Beim Grab von Emilie Lieberherr, verstorben 2011, gab das unübliche Grabkreuz, einem Waliser Modell nachempfunden, zu reden. Es weicht stark von der Schlichtheit eines zwinglianischen Grabsteins ab. Für Aufregung sorgten 2 Abbilder katholischer Heiliger sowie eines Totenkopfes. Wir erfuhren auch viel über die Begräbniskultur verschiedener Jahrhunderte und der Todesanzeigen, die sich immer neu der Gesellschaft anpassen. Bis 1930 gab es z. B. den Beruf der Leidansagerin, die im Quartier einen Todesfall sowie die Uhrzeit des Begräbnisses bekannt gab. Sie wurde von schriftlichen Todesanzeigen abgelöst, die heute vermehrt die verstorbenen Individuen direkt ansprechen. ( z. B. „Viel zu früh bist du von uns gegangen.“) Auch die Gestaltung der Grabsteine folgt diesem Trend.
Löbliche Worte fand die Führung von Frau Billeter, die Begeisterung der Gruppe mit dem 2. Führer hielt sich in Grenzen. Da beide Führungen nach 40 Minuten zu Ende waren, das Angebot aber für 1.30h war, fand ich den Preis von Fr. 600.- sehr hoch. In der städtischen Broschüre ist die Preisangabe aller Führungen allerdings ohne Zeitangabe, „ab Fr.300.-“ , weshalb ich von einer Reklamation absehe.
Brigitte Leutert
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Datum:
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Donnerstag, 19. Juni 2014
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Ausflug/Thema:
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Der Friedhof Sihlfeld in Zürich Wiedikon hat eine Fläche von 288.000 m2 und erinnert stellenweise mehr an eine Parkanlage mit Alleen als an einen Friedhof. Die mächtigen alten Bäume, die gepflegten Freiflächen und Grabflächen sind zu jeder Jahreszeit reizvoll. Unter den zahlreichen Gräbern befinden sich Grabstätten grosser Persönlichkeiten aus Kunst und Wissenschaft. Es lassen sich lange Zeitabschnitte, Baustile und Bestattungsformen nachvollziehen. Eine Führung wird uns viel Wissenswertes vermitteln.
Dauer: 1.30h - Sitzbänke können genutzt werden.
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Zeiten:
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Treffpunkt: 08:40h - Bahnhof Bassersdorf
Abfahrt: 08:51h mit S7 nach Zürich Hardbrücke
Weiterreise mit Bus bis Friedhof Sihlfeld Rückreise: individuell
Billette: Alle lösen das Billet selbst (Tageskarte Zonen 121/110)
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Kosten Führung:
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Fr. 12.--
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Leitung:
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Haftung:
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Der Verein übernimmt keine Haftung. Versicherung ist Sache der Teilnehmer.
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Anmeldeschluss:
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30. Mai 2014
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Abmeldung:
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Die Anmeldung ist verbindlich. Abmeldungen bis 2 Tage vor dem Anlass sind kostenfrei. Später wird ein Unkostenbeitrag von mind. Fr. 10.- erhoben.
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Anmeldeformular:
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