Mit Pilzen und Bakterien gegen den Welthunger vom 1. April 2016

Freitag, 1. April 2016

Reformiertes Kirchgemeindehaus

09:00h - 11:00h

09:15h allgemeine Informationen - anschliessend Vortrag

Padruot Fried

Weltweit hungern heute in Afrika, Asien und Südamerika ca. 800 Millionen Menschen. Zusätzlich muss nach FAO die Lebensmittelproduktion bis 2050 noch verdoppelt werden, sollen die zu erwartenden zusätzlichen 2 Milliarden neuen Erdenbewohner ernährt werden können. In einem Forschungsprojekt der Schweiz mit Indien (ISCB, Indo-Swiss Collaboration on Biotechnology, www.iscb.epfl.ch) sind in den letzten 9 Jahren ca. 3000 Isolate von Bakterien und mehrere hundert Isolate von Pilzen aus den Wurzeln von Weizenpflanzen in Indien isoliert und in Klimakammern, in Gewächshäusern und im Freiland geprüft worden. Mit einem Gemisch aus den 2 besten Bakterienstämmen und den 4 besten Pilzstämmen konnte der Ertrag bei Weizen und Reis bis zu 41% gesteigert werden. Im Vortrag wird auf das Hungerproblem weltweit, auf die Biologie dieser Mikroorganismen, auf die Methodik der Entwicklung des Biodüngers und auf die eingeleiteten Schritte zur Kommerzialisierung des Produktes eingegangen.

Padruot Fried ist im Unterengadin geboren und aufgewachsen. Nach dem Agronomiestudium an der ETH Zürich und der Promotion in den USA arbeitete er in der landwirtschaftlichen Forschung in Zürich-Reckenholz. Er widmete sich vor allem der Züchtung von schweizerischen Weizensorten sowie der Entwicklung ökologischer Landbausysteme. Er war Leiter der Stabsstelle Internationale Forschung und Dozent an der ETH Zürich im Fachbereich Agrarökologie. Heute ist der Referent pensioniert, berät aber weiterhin die DEZA in einem indischen Projekt zur Entwicklung eines "Biodüngers". Im Engadin ist er auf der Suche nach einer neuen Gerstensorte für die Brauerei in Tschlin (Unterengadin).

Seit 4 Jahren ist Herr Fried auch Präsident des Vereins Schweizerischer Mellifera Bienenfreunde VSMB (www.mellifera.ch), wobei es vor allem um den Erhalt unserer einheimischen Dunklen Bienen handelt.

Bei Bedarf holen wir Sie auch gerne zu Hause ab. Bitte melden Sie sich bei Margrit Hanselmann (Telefon: 043 / 266 00 57).